„Und du wirst beginnen auch an jenen Stellen deines Körpers Muskeln zu spüren wo du nie welche vermutet hättest.“, hatte mir mein M.A.N.D.U. Coach mit leicht nach oben gezogenen Mundwinkeln mitgeteilt. Jaja na klar, er wusste natürlich nicht, dass ich heuer bereits mehr als 350 Trainingskilometer im Rahmen von Mega Marillenwind in den Beinen habe, was soll mir da noch passieren!
Aber beginnen wir von vorne. Bei einem Walk and Talk bin ich auf eine Ergänzung zum Ausdauertraining aufmerksam gemacht worden, die sich sehr spannend anhörte. Spannend nicht nur weil es mit Strom zu tun hat sondern weil es sehr effektiv, früher nur in der Rehabilitation und heute auch im Spitzensport und mittlerweile auch Breitensport eingesetzt wird. Breitensport, da fühlte ich mich betroffen.
Eine kurze Recherche meinerseits ergab: Wissenschaftliche Studien der Sporthochschule Köln belegen einen 18-fach höheren Trainingseffekt als beim herkömmlichen Krafttraining. Durch elektrische Muskelstimulation (EMS) in Begleitung mit Personal-Coaching reichen 15 Minuten pro Woche aus um ein effizientes Ganzkörpertraining durchzuführen.
Das hat mich überzeugt und ich war vor zwei Tagen dort, im nächstgelegenen M.A.N.D.U. Studio. Hell und frisch ist es eingerichtet, mit 2 Trainingsplätzen. Zu Beginn wurde ein intensives und sehr informatives Gespräch geführt, dann ging es zur Körpermessung. Nein, ich werde hier nicht verraten welche Werte bei mir rekordverdächtig sind 😉 Nach dem Anlegen einer Art Schwimmweste, bzw. Jacket, wie ich es vom Tauchen her kenne und der Befestigung diverser Kabel ging es auch schon ans „Mischpult“. Dort richtete mein Coach die Stromstärke für jede Muskelregion ein. Das Gefühl war sehr kribbelnd und prickelnd. Die Regler wurden in Abstimmung mit mir angehoben bis zu dem Punkt an dem ich schon recht deutlich spürte welcher Regler für den jeweiligen Muskel zuständig war.
Mein Trainer machte mir dann einfache Übungen vor, die es nachzumachen galt. Einfach waren sie natürlich nur für ihn, denn er hatte dabei kein Stromding umhängen. Also wie soll ich es beschreiben, es ist so, als ob dich viele Hände daran hindern, die Übung erfolgreich durchzuführen. Bereits nach wenigen Minuten vibrierte mein Körper im Schweiße seines Angesichts. Ab der Halbzeit hatte ich mich daran gewöhnt, dass die Stromphase ein paar Sekunden dauert und genoss die paar Sekunden Pause dazwischen, bis dann die nächste Stromphase und Übungssequenz kam.
Nach 15 Minuten war das Training bereits zu Ende und ein Wunder war geschehen, ich konnte noch stehen! Nach der Dusche fühlte ich mich nicht nur wie neu geboren sondern hatte auch das Gefühl etwas Gutes für meinen Körper getan zu haben. Gleich war der nächste Termin eingetragen.
Heute, am Tag 2 nach meinem Workout spürte ich bereits beim Aufwachen einen Muskelkater oder besser gesagt einen Muskellöwenrudel. Das Aufstehen und die ersten Schritte absolvierte ich in einer filmreifen Superzeitlupe in kaum weniger als 15 Minuten.
Was soll’s, morgen wird das Jammern vergangen sein. Das Training hat was gebracht und wird ab jetzt 1x pro Woche, zusätzlich zu meinen Ausdauereinheiten, fortgesetzt.